Kunst im Lift: Julius Deutschbauer / Gerhard Spring. Sound of Migration
MönchsbergAufzug
Kuratorin: Tina Teufel
MönchsbergAufzug
Kuratorin: Tina Teufel
Per Zufallsgenerator konfrontieren Julius Deutschbauer (1961 Klagenfurt, AT – Wien AT) und Gerhard Spring (1962 Scheibbs, AT – Wien, AT) Besucher:innen der Salzburger Festspiele und Tourist:innen ebenso wie Einheimische mit Fragen, die vornehmlich Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund gestellt bekommen. Die Befragten werden so behutsam in die Rolle von vertriebenen und geflüchteten Menschen hineinversetzt. Ursprünglich als Aktion im öffentlichen Raum durchgeführt, diente damals eine „Interviewmaschine“ zur Auswahl der Fragen. Auf Englisch gestellt thematisierten diese Migrationsrouten, Fluchtbedingungen, Ausreisegründe und transkulturelle Herausforderungen und lauteten beispielweise: „Wie verlief Ihre Reise? Hatten Sie während Ihrer Flucht genügend Trinkwasser, Lebensmittel und Treibstoff an Bord? Werden Sie in Ihrem Heimatland gesucht? Was hätte Sie zu Hause erwartet, wenn Sie umgekehrt wären? Hatten Sie in Ihrem Heimatland eine Berufsausbildung? Wie sieht ein typischer Menschenhändler/Flüchtling aus?“ Was passiert also mit uns, wenn wir uns in die Situation Geflüchteter hineinversetzen? Ein Thema, das vor dem Hintergrund der kriegerischen Auseinandersetzungen in der heutigen Zeit erneut wichtig ist.
Deutschbauer/Spring arbeiteten zwischen 2000 und 2007 als Künstlerduo und bezeichneten sich selbst als „dienstbare Auftrags- und Hilfskünstler“. Bis 2008 wurden noch gemeinsam geplante Projekte umgesetzt. Bekannt wurden Deutschbauer/Spring vor allem durch ihre Plakatprojekte, Performances und Installationen, mit denen sie kritische Statements zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen abgaben. Ein Schwerpunkt ihres Œuvres sind mehr als einhundert Plakate, die humorvoll verschiedenste kulturpolitische Reflexionen der Künstler dokumentieren und die diese als „Material für jeden“ großzügig verteilten und affichierten.
Über Kunst im Lift
Mit freundlicher Unterstützung der Salzburg AG dienen die Monitore der drei Kabinen des MönchsbergAufzugs dem Museum als erweiterter Ausstellungsraum. Alle drei Monate wechselnd, werden Video- und Filmarbeiten sowohl von international renommierten als auch von aufstrebenden Künstler_innen gezeigt. Das Programm ist thematisch nicht nur an den laufenden Ausstellungen orientiert, sondern bietet auch einen Blick in die hauseigene Mediensammlung.