Der Lebensweg einer Schönheitskönigin
Die Schweizer Performance- und Installationskünstlerin Manon (1940 Bern, CH – Zürich und Glarus, CH) beschäftigt sich in ihrem Werk mit dem ambivalenten Spiel von Identitäten und Selbstentwürfen. In ihren Fotoserien thematisiert sie Geschlechterbilder und Formen von Selbstmythologisierung. In einem ihrem Zürcher Schlafzimmer nachempfundenen Boudoir, das sie unter dem Titel Das lachsfarbene Boudoir erstmals 1974 inszenierte, verknüpft sie Kunst und Leben zu einem Gesamtkunstwerk.
Das Video Einst war sie Miss Rimini ist die Reinszenierung einer ursprünglich als Fotoserie und Diashow konzipierten Folge von Selbstporträts der Künstlerin, das sie – als Teil der umfangreicheren Installation des Boudoirs – in wechselnden stereotypen weiblichen Rollen, wie beispielsweise als Fotoreporterin, Patientin der Psychiatrie, Hausfrau oder Vamp, zeigt. Ausgangspunkt ist die fiktive Geschichte einer ehemaligen Schönheitskönigin, die in den 1970er-Jahren durch Zufall während ihres Urlaubs in Italien zur „Miss Rimini“ gekürt worden war. Was ist aus dieser „Miss Rimini“ geworden? Welche Lebenswege könnte sie eingeschlagen, wo ihren Lebensmittelpunkt gefunden haben? Manon dekliniert anhand unterschiedlichster hypothetischer Frauenleben stereotype Vorstellungen von Weiblichkeit durch und demonstriert, wie sehr das Bild weiblicher Identität von gesellschaftlichen Normen beeinflusst ist.
Manon: Einst war sie Miss Rimini
zu sehen von 2. August – 2. November 2022 im MönchsbergAufzug
Kunst im Lift
Mit freundlicher Unterstützung der Salzburg AG dienen die Monitore der drei Kabinen des MönchsbergAufzugs dem Museum als erweiterter Ausstellungsraum. Alle drei Monate wechselnd, werden Video- und Filmarbeiten sowohl von international renommierten als auch von aufstrebenden Künstler_innen gezeigt. Das Programm ist thematisch nicht nur an den laufenden Ausstellungen orientiert, sondern bietet auch einen Blick in die hauseigene Mediensammlung.